Gabriele Rossetti fährt in sein apulisches Heimatdorf, um seinen todkranken Vater ein letztes Mal zu sehen. Die Begegnung weckt in ihm Erinnerungen an seine ebenso idyllische wie aufregende Kindheit, als er mit dem Blick des aufgeweckten Jungen das oft merkwürdige Treiben der Erwachsenen beobachtet: da ist die liebevolle Mutter, die gerne Gespräche mit Verstorbenen führt, der schwärmerische Onkel Pinuccio und vor allem der Vater Ernesto - der Bahnhofsvorsteher mit einem Faible für Paul Cézanne. Doch die eigenen künstlerischen Ambitionen des Vaters erfüllen sich nicht, er wird zunehmend verbittert und entfremdet sich von seiner Familie. Umso mehr blüht die Fantasie seines Sohnes: er begegnet in Schränken versteckten Harlekins, den Geistern der Großeltern und auch einem „Mann in schwarz“, der Bonbons von einer Lokomotive wirft. Vielleicht wird Gabriele am Schluss seinen Vater besser verstehen…
Schauspieler und Regisseur Sergio Rubini ist seit vielen Jahren der filmische Poet des italienischen Südens und speziell seiner Heimat Apulien; mit “La terra” gewann er 2007 den Cinema Italia-Publikumspreis. Auch in L’uomo nero gelingt es ihm mit ebensoviel Humor wie Zärtlichkeit, die Atmosphäre, die Farben, die Charaktere und das Lebensgefühl des Südens einzufangen.
Regie: Sergio Rubini
Drehbuch: Domenico Starnone, Carla Cavalluzzi, Sergio Rubini
Kamera: Fabio Cianchetti
Schnitt: Esmeralda Calabria
Musik: Nicola Piovani
Darsteller: Sergio Rubini (Ernesto), Valeria Golino (Franca), Riccardo Scamarcio (Pinuccio), Fabrizio Gifuni (Gabriele), Guido Giaquinto (Gabriele als Kind), Margherita Buy
117 Minuten, OmitU